Was sind Giardien?
Giardien sind einzellige Dünndarm-Parasiten, die weltweit vorkommen und verschiedene Tierarten befallen können. Mit bloßem Auge sind die Parasiten, von denen über 40 Arten bekannt sind, nicht zu erkennen. Die Erkrankung, die durch Giardien ausgelöst wird, wird als Giardiose bezeichnet. Dabei besiedeln die Einzeller den Dünndarm, heften sich dort an die Schleimhaut und leben vom Nahrungsbrei, vor allem von Kohlenhydraten bzw. dem während des Verdauungsprozesses aufgespaltenen Zucker. Sie ernähren sich also vom Darminhalt und dringen nicht über die Darmwand in den Körper ein.
Die Folge für den betroffenen Hund: Störungen des Magen-Darm-Traktes. Das häufigste Symptom sind wiederkehrende, schwere Durchfälle. Jedoch zeigt nicht jeder Hund, der von Giardien befallen ist, auch Symptome. Darauf werden wir im Artikel noch eingehen.
Das Problem bei Giardien: Die Zysten, ein Entwicklungsstadium der Giardien, welches besonders widerstandsfähig gegenüber äußeren Einflüssen ist, werden mit dem Kot ausgeschieden und können mehrere Wochen außerhalb des Wirts überleben. Die Gefahr einer erneuten Ansteckung und auch die Ansteckung zwischen Hunden oder anderen Haustieren ist hoch. Daher müssen verschiedene Maßnahmen zur Bekämpfung des Giardienbefalls vorgenommen werden.
Da es sich um eine Zoonose handelt, ist sogar die Übertragung auf den Menschen möglich, wenn auch selten. Vor allem für Kinder und Menschen mit geschwächtem Immunsystem müssen besondere Hygienemaßnahmen eingehalten werden, wenn ein betroffener Hund im Haushalt lebt.
Symptome bei Giardienbefall
Vor allem Welpen, Junghunde und ältere Hunde, bzw. Hunde mit einem schwachen Immunsystem leiden unter den Folgen eines Giardienbefalls. Bei gesunden adulten Hunden kann der Parasitenbefall dagegen symptomlos verlaufen, das heißt die Giardiose bricht nicht aus. Treten Symptome auf, sind der schleimige oder schaumige, oft übelriechende, heller und wiederkehrende Durchfall das Hauptanzeichen für Giardien. Im Folgenden sehen Sie die Symptome auf einen Blick:
✔ Durchfall, der schleimig, schaumig bis wässrig sein kann
✔ Gelblicher bis grünlicher Kot oder Durchfall
✔ Blutiger Kot oder Durchfall
✔ Stark riechender Durchfall
✔ Erbrechen, Blähungen, Bauchkrämpfe
✔ Gewichtsverlust oder fehlende Gewichtszunahme bei Welpen und Junghunden
✔ Appetitlosigkeit und Abgeschlagenheit
✔ Fieber
Die Symptome können zwischenzeitlich abklingen und die Kotkonsistenz normalisiert sich wieder, bis die Symptome erneut ausbrechen. Sollten Sie die Anzeichen bei Ihrem Hund feststellen, sollten Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Unbehandelt können sich die Giardien ungehindert vermehren und zunehmend die Nahrungsaufnahme stören, was das Immunsystem weiter belastet. Ist die Darmgesundheit einmal im Argen, steigt die Anfälligkeit für andere Erkrankungen oder Parasiten. Auch Hunde, die keine Symptome zeigen, bei denen aber ein Giardienbefall nachgewiesen ist, sollten dennoch behandelt werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.